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Schamanismus

Schamanismus ist die älteste spirituelle Praxis, die in vielen Kulturen auf der Welt zu finden ist. Bisher gibt es Funde, die den Schamanismus auf über 40.000 Jahre datieren. Möglich, dass es künftig weitere Erkenntnisse gibt, nach denen davon auszugehen ist, dass der Schamanismus noch älter ist.

Im Kern geht es im Schamanismus darum, eine tiefe Verbindung zur Natur, den feinstofflichen Wesenheiten und den verschiedenen Ebenen der Realität herzustellen. Der Schamane, der als Vermittler zwischen den Welten agiert, nutzt Rituale, Trancezustände und schamanische Reisen, um Informationen aus der nichtalltäglichen Wirklichkeit zu erhalten. Diese Informationen und konkreten Handlungsanweisungen nutzt er, für Heilungsarbeiten und Erkenntnisgewinn.

Schamanismus betrachtet die Welt als ein lebendiges, miteinander verbundenes Ganzes, in dem alles beseelt ist, jedes Tier, jeder Baum, jede Pflanze und auch die Steine – so unglaublich es sich vielleicht anhört.

Herkunft:

Die Wurzeln des Schamanismus liegen nach heutigem Kenntnisstand in Zentral-Asien und hat sich vom Altai aus in die ganze Welt verbreitet.

In den alten Kulturen verschiedener Kontinente, darunter Nordamerika, Afrika, Asien wird der Schamanismus noch immer traditionell praktiziert. Auch in den nordischen Ländern und später in Europa war der Schamanismus verbreitet. Es waren die Heilerinnen und Hagazussen (Hexen), die Druiden und die Seherinnen die schamanische Praktiken anwandten und damit eine entscheidende Rolle in ihren Gemeinschaften spielten.

Der Schamane und seine Funktion

Wort ‚Schamane‘ stammt ursprünglich aus der tungusischen Sprache in Sibirien und bedeutet so viel wie ‚der, der weiß‘ oder ‚der, der sieht‘. Die schamanische Praxis hat sich im Laufe der Jahrtausende über unterschiedliche Kulturen verbreitet und dabei vielfältige Ausdrucksformen angenommen.

Schamanen waren die ersten Heiler der Menschheitsgeschichte. Sie sind Grenzgänger zwischen der alltäglichen und der nichtalltäglichen Wirklichkeit.

Ihnen fielen zusätzlich Aufgaben als Seher, Wahrsager und Vermittler zwischen Diesseits und Jenseits zu.

Noch heute gibt es, trotz der lang anhaltenden Vernichtungsversuche von Schamanen (im europäischen Raum von Heilern/innen und Hexen) Schamanen auf der ganzen Welt. Und ihre Praktiken sind im Kern überall gleich, nur die äußeren Erscheinungsformen variieren etwas.

Bezeichnungen:

  • Kelten: Bei den Kelten wurden Schamanen oft als Druiden bezeichnet. Druiden waren nicht nur spirituelle Führer, sondern auch Hüter des Wissens, der Rechtsprechung und der Künste.

  • Germanen: In der germanischen Tradition gab es verschiedene Bezeichnungen, darunter „Völva“, „Seher“, „Zauberer“  oder „Wise“, um auf die spirituellen Fähigkeiten und das Wissen dieser Individuen hinzuweisen.

Wissensübermittlung:

Die Übermittlung von schamanischem Wissen erfolgte mündlich und erlebnisorientiert. Erfahrene Schamanen brachten ihre Kenntnisse den jüngeren Generationen bei, oft in Form von Lehren, Geschichten, Riten und praktischen Übungen. Diese mündliche Überlieferung ermöglichte es, die tiefgreifenden spirituellen Praktiken und Traditionen der Schamanen weiterzugeben.

Die Botschaft aller Schamanen auf der Welt an uns lautet:

  • Sucht Eure Wurzeln
  • Belebt, was Euch (in der europäischen Kultur) genommen wurde
  • Tretet mit den geistigen Helfern und Ahnen in Kontakt

Schamanische Praxis

Trommel-Gruppen

Kurse

Ausbildung

Die schamanische Sicht auf die Verbindung zwischen Mensch und Natur ist tief verwurzelt in der Vorstellung, dass alles, einschließlich der Natur, beseelt ist. Diese Vorstellung geht davon aus, dass eine Vielzahl von Geistwesen in der natürlichen Welt existiert, und dass die Interaktion mit diesen Geistern die Basis für Heilung, Führung und spirituelles Wachstum bildet.

Schamanen verwenden Rituale, Gesänge, Tanz und Meditationspraktiken, um in Trancezustände zu gelangen und mit spirituellen Dimensionen zu interagieren. IAuch heute noch ist der Schamanismus in vielen Teilen der Welt präsent, sowohl in traditionellen als auch in modernen Kontexten, und fasziniert Menschen durch seine Vielfalt und Tiefe.

  1. Geistwesen und Krafttiere: Schamanen wissen um die Geistwesen, die verschiedene Aspekte der Natur repräsentieren. Dazu gehören Krafttiere, die als spirituelle Begleiter fungieren. Diese Tiere können in Träumen, Visionen oder schamanischen Reisen erscheinen und dem Einzelnen Botschaften oder Kräfte übermitteln. Krafttiere sind Schutzgeister, die ein Mensch meist von Geburt an hat und die in der westlichen Welt durch Träume oder das sogenannte „Bauchgefühl“ mit ihm in Kontakt treten wollen.

  2. Die Elemente Luft, Feuer, Wasser und Erde:

    • Luft: In der schamanischen Sicht repräsentiert die Luft die intellektuelle Ebene und den Geist. Schamanen können durch Rituale, Rauch oder Atemtechniken Verbindung zur Luft herzustellen, um Klarheit, Inspiration und Erkenntnis zu erhalten.

    • Feuer: Das Feuer symbolisiert Transformation und Energie. Schamanen nutzen oft Feuerrituale, um Reinigung, Schutz oder spirituelle Erneuerung zu erreichen. Das Betrachten von Flammen kann auch in Trancezustände führen.

    • Wasser: Wasser steht für Emotionen, Intuition und die tieferen Ebenen des Unterbewusstseins. Schamanen nutzen Wasser in Reinigungsritualen und schamanischen Reisen, um in tiefere spirituelle Bereiche einzutauchen.

    • Erde: Die Erde symbolisiert Stabilität, Heilung und Verbindung zu den physischen Aspekten des Lebens. Schamanen praktizieren Rituale, bei denen sie sich mit der Erde verbinden, um Heilung zu fördern und Energie auszugleichen.

In der schamanischen Sichtweise ist die Natur nicht nur ein äußerer Raum, sondern eine lebendige, spirituelle Realität, die mit den Menschen in Wechselwirkung steht. Durch die Achtsamkeit gegenüber den Elementen und der Ehrfurcht vor den Geistwesen können Menschen eine tiefere Verbindung zur Natur herstellen und von ihrer Weisheit und Heilkraft profitieren.