Samhain
Das Ahnenfest
Um den 11. Vollmond im Jahr (Ende Oktober / Anfang November) feiern wir Samhain, was soviel heißt, wie Ende des Sommers. Es war vermutlich das höchste und wichtigste Fest der Germanen/Kelten im Jahreskreis. Die Früchte des Feldes sind eingefahren, die Blätter fallen, die Bäume und Pflanzen „sterben“. Zumindest sieht es vordergründig danach aus. Denn es hat eine besondere Tiefe.
Es ist die Zeit, in der die Natur sich zur Ruhe begibt, um neue Kraft zu schöpfen und den ewigen Kreislauf fortzusetzen. Die Natur ist weise. Sie schließt den Kreislauf von Werden und Vergehen, lässt alles los, was gerade nicht mehr gebraucht wird und zieht sich zurück. Der alte Jahreszyklus ist vorbei, ein neuer kann beginnen. Auch naturreligiöse Hexen und europäische Schamanen feiern an Samhain den Jahreswechsel.
Doch noch geht es dem dunkelsten Punkt des Jahres entgegen und so war es für die germanisch/keltischen Stämme eine gute Zeit, Innenschau zu halten. Auch wir sehen darin eine Zeit der Wende von äußerer Aktivität hin zur Innenschau. Was ist im vergangenen Jahr geschehen? Was haben wir erreicht? Woran sollten wir noch arbeiten?
Altes, das nicht mehr passt, wird abgeschlossen. Neue Ideen – oder Projekt-Samen werden gelegt. Doch sollten sie noch ruhen, um zur rechten Zeit an die Oberfläche zu kommen, wo sie weiter gedeihen können.
Ahnen
Da die Natur in diesem Jahresabschnitt aussieht, als wolle sie sich zum Sterben darnieder legen, besitzt Samhain die Zeitqualität von Tod und Sterben. Wohl dem, der sich ohne Angst dieser Thematik nähert und die Kraft daraus zu schöpfen weiß.
Im Ritual wird daher besonders der Ahnen gedacht. Und mehr: Sie werden eingeladen, mit zu feiern, wie es Familien eben machen. Der Samhain-Nacht wird ein sehr dünner Schleier zwischen dieser Welt und der Anderswelt nachgesagt und es ist tatsächlich so, dass es leichter fällt mit den Altvorderen Kontakt aufzunehmen. Ebenso eignet sich die Nacht hervorragend zum Orakeln.
Unsere germanischen Vorfahren empfanden es als großes Glück, mit den Geistern ihrer Toten zu feiern und damit ihrer eigenen Wurzeln zu gedenken. Da der Tod kein furchterregender Geselle war sondern zum Leben gehörte, war auch der Umgang mit den Seelen der Verstorbenen eine normale Angelegenheit. Und damit die Ahnen in dieser Zeit und vor allem beim Ritual den richtigen Weg fanden, wurden Kerzen ins Fenster gestellt und Feuer entfacht.
Samhain (31. Oktober – 1. November):
Spirituelle Bedeutung: Ende des Jahres. Die Schleier zwischen den Welten sind dünn, was die Kommunikation mit Verstorbenen erleichtert. Tod und Sterben.
Rituale: Ahnenverehrung, Feuerzeremonien, Orakelpraktiken.
Möchtest Du ein Samhain-Ritual feiern? Hier habe ich einen Vorschlag für Dich:
Kennt Ihr die Geschichte von Jack O’Lantern?
Sie soll sich um Samhain bzw. „Allerheiligen“ zugetragen haben und steht in engem Zusammenhang mit dem heutigen Halloween. Wenn Ihr die Geschichte lesen wollt, klickt auf den Button: