Schamanische Seelenrückholung

Um Seelenrückholung zu verstehen müssen wir uns zunächst anschauen, was bei der Inkarnation in dieses Leben geschieht.

Die Seele ist immer heil und ganz und sie ist mit anderen Seelen verbunden. Gemeinsam gehören sie zu einer übergeordneten höheren Kraft, die wir Ur-Quelle nennen können oder den großen Geist.

Wenn wir neu inkarnieren, gibt uns unsere Seele einen Teil mit in dieses irdische Leben.

Es ist ein Teil, den wir hier benötigen, um unser Leben zu gestalten und unseren Seelenauftrag zu erfüllen. Einen Auftrag, den wir selbst vor der Inkarnation formuliert haben.

Abspaltung eines Seelenteils

Die Seele ist nicht etwas Kompaktes oder Festes, man kann sie sich als ein filigranes Gebilde vorstellen.

Während unseres irdischen Lebens geschieht es, dass aus diesem filigranen Seelen-Gebilde ein Teil abgespalten wird. Sei es durch eine tiefe Krise oder einen Schock.

Diese abgespaltenen Seelenteile gehen in die Gesamtheit der Seele zurück. Doch sie sollten in diesem irdischen Leben mit dabei sein, wodurch der Mensch in Dysbalance gerät.

Der Mensch fühlt sich nicht mehr Ganz. Ihm fehlt Lebensfreude, Motivation, Energie, und so weiter.

Der Seelenteil selbst wartet darauf, sich wieder in den Menschen integrieren zu können, um mit ihm gemeinsam dieses Leben weiter zu gestalten.

Oft geschieht es, dass der abgespaltene Seelenteil von alleine wieder zurück kommen kann, sobald der Mensch die Krise oder den Schock bearbeitet hat.

Doch manchmal kann ein Seelenteil nicht zurückkehren, weil er durch ein Festhalten des Menschen (bewusst oder unbewusst) an einer destruktiven Situation daran gehindert wird.

Der Seelenteil zeigt sich dem schamanisch Praktizierenden dann in einer Form, die dem Zustand entspricht, als er abgespalten wurde.

Verhandlungen und Veränderungen

Bei einer schamanischen Seelenrückholung muss oft mit diesem Seelenteil verhandelt werden. Denn er will die Situation, durch die er abgespalten wurde, in dieser Inkarnation nicht noch einmal erleben. Die Erfahrung braucht er nicht mehr. Und wenn er spürt, dass der Mensch noch nicht wirklich bereit ist, ihn wieder zu empfangen, sind die Verhandlungen zäh oder erfolglos.

Lässt er sich durch den schamanisch Praktizierenden dennoch zurückholen, ist es an dem Menschen, mit diesem Seelenanteil in Kontakt zu gehen und „dessen Bedürfnisse“, womit im Grunde seine eigenen gemeint sind, zu beachten und zu befolgen.

In der Regel spürt der Mensch sofort, nachdem der Seelenanteil gebracht wurde, dass sich etwas in ihm verändert. Er fühlt sich ganzer, freudiger, oder was auch immer. Vielleicht fließen auch einfach nur Tränen, ohne dass er genau weiß, warum.

Es liegt nun an dem Menschen selbst, eigenverantwortlich in die Heilarbeit zu gehen, also den Seelenanteil anzunehmen und ihn wieder komplett zu integrieren.

Ein Beispiel aus der Praxis:

Ein Diabetiker bekommt einen Seelenanteil zurück, der im Kindesalter gegangen ist. Der Seelenanteil braucht mehr Verspieltheit und das „Unschuldige-um-sich-selbst-Kümmern“.

Nimmt der Diabetiker diesen Anteil an, integriert ihn und achtet diese Bedürfnisse, dann wird der Diabetes zurückgehen und – falls es der einzige Grund für die diabetischen Symptome war – verschwinden.

Oft liegen bei Krankheiten, also den erkennbaren Symptomen einer Dysbalance, mehrere solcher Ur-Sachen zugrunde.

Möglich wäre, dass durch das energetische Loch, das der Seelenverlust verursacht hat, eine Fremdenergie angezogen wurde. Diese kann sich dort ansiedeln und dem Menschen Lebenskraft rauben oder ihn in ungesunder Weise beeinflussen. Hier wäre dann eine Extraktion dieser Fremdenergie notwendig. Doch dazu mehr in einem weiteren Beitrag.

Heilungsprozess Ja oder Nein

Die Seelenrückholung fördert also den Heilprozess, den der schamanisch Praktizierende anstößt. Die eigentliche Heilarbeit geschieht im Klienten selbst und nur dann, wenn er sie will.

Das klingt vielleicht seltsam: „wenn er sie will“. Natürlich wollen alle Menschen, die krank sind, wieder gesund werden, ist hier das gängige Argument.

Doch schauen wir uns das mal genauer an:

In unserer Gesellschaft haben die meisten Menschen die Verantwortung für ihre Gesundheit abgegeben. Sie übertragen sie dem Arzt, Heilpraktiker, Therapeuten, oder Heiler und der Pharmaindustrie. Diese sollen die Gesundheit wieder herstellen.

Das Bewusstsein, woher Krankheiten kommen und dass jeder Mensch sein eigener Heiler ist, ist im Laufe der letzten Jahrhunderte verkümmert. Dieses Thema wird in einem anderen Beitrag näher beleuchtet.

Die „Verantwortlichen“ stochern nun meist im Nebel, da sie ebenfalls nicht wissen, woher die Krankheit kommt. Daher behandeln sie die Symptome. Und das vordergründig und meist zeitlich begrenzt mit Erfolg.

Der Preis für Gesundheit

Übernimmt der Mensch nun die Eigenverantwortung, um den Heilungsprozess in Gang zu setzen und zu halten, bedeutet das auch, dass er etwas in seinem Leben verändern muss. Denn Krankheit entsteht durch eine Dysbalance. Durch eine Schieflage im Leben. Diese Schieflage gilt es wieder ins Gleichgewicht zu rücken.

Und das ist der Punkt, an dem viele Menschen scheitern. Denn kaum jemand will Veränderung in seinem Leben. Gesund ja, aber dann soll doch bitte alles wieder so sein wie vorher. Und das ist nicht möglich. Denn dann wäre er wieder in der Dysbalance.

Ein Beispiel aus der Praxis:

Ein Mensch hat Krebs. Wir schauen uns nicht an, welche Art von Krebs es ist, das würde uns weitere Aufschlüsse liefern. Doch für dieses Beispiel reicht es aus, zu sagen: Er hat Krebs.

Der Mensch wird schulmedizinisch behandelt. Tabletten, Chemotherapie, regelmäßige Krankenhausbesuche.

Will der Mensch gesund werden? Vordergründig Ja.

Will er den Preis dafür zahlen? Nein.

Denn es stellt sich im Gespräch heraus, dass er sich im Krankenhaus „wohl fühlt“. Die Aufmerksamkeit der Ärzte und des Personals, das Umsorgt sein, der Zuspruch, die Zuwendung – all das saugt dieser Mensch auf, wie ein trockener Schwamm das Wasser. Und all das will er auf keinen Fall wieder loslassen.

Komfortzone oder Veränderung

Eigenverantwortlich müsste er nun schauen, warum diese Qualitäten in seinem Leben nicht vorhanden sind und sich daraufhin ausrichten. Doch das kostet Kraft.

Er müsste sein Leben verändern, neu ausrichten, aus seiner Komfortzone hinaus gehen.

Vielleicht müsste er einige Menschen aus seinem Leben entlassen.

Vielleicht würden ihn seine Freunde und die Familie nicht mehr verstehen (doch, wenn ihnen etwas an dem Menschen liegt, würden sie es zumindest versuchen).

All das wäre eine große Herausforderung. Daher beschließt der Mensch, all das nicht zu tun, sondern seine letzten Wochen und Monate noch in dem Zustand der Krankheit zu verbringen.

Schamanische Heilung

Eine schamanische Arbeit könnte noch Früchte tragen, wenn der Mensch offen wäre für Heilung auf energetischer Ebene. Dann könnte die eigene Seelenkraft die Veränderungen anstoßen und ihn von innen heraus dazu bewegen, die Wandlungen in seinem Leben als freudvoll und heilsam zu begreifen.

Doch auch dazu gehört wieder die Eigenverantwortung. Und das Hinterfragen so mancher schulmedizinischer Maßnahmen.

Fazit:

Seelenrückholung bedeutet einen zu dieser Inkarnation gehörenden Seelenteil zurückzubringen, der durch eine Krise oder einen Schock abgespalten wurde.

Heilung geschieht allerdings nicht durch den schamanisch Praktizierenden, sondern durch den Klienten selbst. Der schamanisch Praktizierende kann nur den Heil-Anstoß geben.

Nimmt der Klient den Seelenteil an und integriert ihn, kann Heilung geschehen. Übergibt er seine Verantwortung dem Schamanen, wird die Wirkung der Seelenrückholung nur von kurzer Dauer sein. Es sei denn der Seelenteil ist so stark, dass er den Menschen dazu bewegt, sein Leben zu ändern.